Kassetten
Ornamentik
![]() Alfstr. 26, St. Annen-Museum (Ulrich)
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KassettenImitierte Kassettendecken bilden echte Holzdecken mit kastenförmig eingetieften, profiliert gerahmten Holzfeldern ab. Solche Kassettendecken waren in der italienischen Renaissance nach Vorbildern aus der Antike entwickelt worden. Mit dieser Konstruktionsweise ist eine statisch vorteilhafte Verringerung der Deckenlast verbunden.Imitierte Kassettendecken wurden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Lübecker Häusern die beliebteste Form der Gestaltung von Holzbalkendecken. Die gemalten Kassetten haben wie ihre Vorbilder die unterschiedlichsten, auch miteinander kombinierten Formen: Viereck-, Dreieck-, Vieleck-, Kreis-, Oval- oder Sternform. Die Kassettierung der Deckenfachen ist meist symmetrisch angelegt und vollzieht mit den Fachen einen Formenwechsel. Das gestufte Profil der Kassettenrahmen und die Maserung sind teils schlicht nachgeahmt, teils kunstvoll imitiert. In der Zeit um 1600 werden die Kassetten mit Hopfenblatt/Akanthus oder Maureske, im Barock dagegen mit Bildmedaillons bemalt. |