
Alfstr. 38, Metamorphosen des Ovid (Bauer)
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Bildthemen
Christliche Themen waren in Lübeck zu allen Zeiten besonders beliebt. In der mittelalterlichen Wandmalerei kommen vor allem einzelne Heiligenfiguren bzw. Szenen aus dem Marienleben und dem Leben Jesu vor (Marienkrönung, Anbetung der Hl. drei Könige). In der frühen Neuzeit gewann die Bibel auch als Geschichtsdarstellung große Popularität. Es entstanden zahlreiche Wandmalereien, meist Bildzyklen, zu neu- und alttestamentarischen Themen. Nach der Reformation hält das biblische Wort in Lübeck in Form von Inschriften auch in die Wandmalerei Einzug. Typisch für diese Zeit ist die dreizonige Wandmalerei in Grisaille mit einem Inschrift-Streifen unter den figürlichen Szenen und einem gemalten Paneel oder Vorhang darunter.
Figürliche Darstellungen zum höfischen Leben kommen im Gegensatz zu Städten wie Konstanz, Zürich und Basel nicht vor. Darstellungen aus der höfischen Literatur dagegen gibt es im 14. und 15. Jahrhundert durchaus (Parzival, Zerstörung Trojas). Seit der Renaissance tritt das Interesse an der Mythologie, den Tugenden und Herrschern der Antike hervor (Ovid, Kaiserporträts).
Allegorische Darstellungen sind vor allem in der Deckenmalerei der Spätrenaissance und des Barock zahlreich anzutreffen: Halbfiguren der Tugenden, der fünf Sinne, der Elemente mit ihren Attributen. Auch zahlreiche Landschafts- und Porträtdarstellungen sind in der Lübecker Deckenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts anzutreffen.
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