
Hundestr. 47, Jakobs Traum (Jäger)
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Altes Testament
Die älteste Darstellung eines Themas aus dem Alten Testament ist ein Zyklus, entstanden um 1280/90, der Gottvater bei der Erschaffung der Welt zeigt (Königstr. 28, Diele). Auch Darstellungen einzelner Gestalten des Alten Testaments kommen im Mittelalter vor, z. B. Salomo, David und Moses (Königstr. 51, Diele).
Mehrere Malereien stammen aus dem späten 16. Jahrhundert, als das Alte Testament auch als Geschichts- und moralisierendes Lesebuch erschlossen wurde: die Erschaffung der Tiere (Wahmstr. 33), die Josephs-Geschichte im Haus eines Goldschmieds (Hüxstr. 32). Illustrierte Bibeln lieferten vermutlich die Vorlage für solche
Malereien, sie gehörten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zu jeder
privaten Buchsammlung. Die Prophetendarstellungen, die der Ältermann der Krämer, Peter von
Cölln, in einem eher privaten Raum im Obergeschoss seines Hauses
anbringen ließ, sind nach Bibelillustrationen von Jost Amman gemalt, erschienen 1565 in Frankfurt (Dr.-Julius-Leber-Str. 25).
In der Zeit um 1700 entstanden nur noch wenige alttestamentliche Szenen, die ebenso als Landschaftsbilder verstanden werden können, z. B. die Geschichten von Jakob und Elia in dem kleinen Traufenhaus einer Pastorenwitwe (Hundestr. 47, Foto) und die Begegnung von Jakob und Rahel am Brunnen im Werkhaus der Jakobikirche, das der Organist bewohnte (Jakobikirchhof 1). Aus dem 18. Jahrhundert ist im St. Annen-Museum eine Darstellung der Tochter Jephthas aus dem Buch der Richter erhalten, die mit musizierenden Frauen ihrem Vater entgegentritt - vermutlich einer Illustration der Merian-Bibel nachempfunden (Mühlenstr. 10).
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