|
- Info
Emblematik
Koberg 2 (Hoffmann)
|
Emblematik
Sinnbildliche, zeichenhafte Darstellungen, die mittels Bild und Wort ein Thema gleichzeitig darstellen und deuten, waren in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert beliebt.
In Lübeck gibt es mehrere Beispiele.
Sechs Emblembilder in Kartuschen stammen vom Anfang des 18. Jahrhunderts; eines zeigt einen Falken mit einer Schildkröte in den Fängen, dazu das Motto "Eile mit Weile" (Koberg 2, Foto). Die grafischen Vorlagen finden sich im 3. Emblembuch des Camerarius von 1671. Die in den Emblembüchern zusätzlich enthaltene gereimte Deutung unterhalb des Bildes (subscriptio) ist in der dekorativen Raumausmalung fast nie übernommen worden; sie war für diesen Zweck zu lang.
Der Kaufmann Claus Hinrich Brüning kaufte 1737 ein Haus, in dessen Diele er die Decke mit Emblembildern in Kartuschen bemalen ließ (Mengstr. 23). In einem der Bilder tritt ein Engel als Allegorie der Fama auf und verkündet den Frieden. Das Bild bezieht sich auf den polnischen Erbfolgekrieg, der damals seit zehn Jahren Europa in Unruhe versetzte und zu enden schien, was den Geschäften des Kaufmanns Brüning sicher förderlich gewesen wäre.
Ein Schiffer ließ 1728/29 in der Dornse seines Hauses eine allegorische Deckenmalerei mit vier in den Ecken angeordneten Emblemata anbringen, die jeweils mit einem Motto versehen sind (Engelsgrube 74).
|
|