
Königstraße 57, (Scheftel)

Königstraße 49, Trifolien, (Scheftel)
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Obergeschoss
Nicht in allen großen Giebelhäusern waren die Obergeschosse niedrig und nur für Speicherzwecke gedacht. Große Häuser in der Nähe von Rathaus und Kanzlei und im weiteren Verlauf der Hauptstraßen auf dem Höhenrücken besaßen im 14. Jahrhundert in den Obergeschossen Wohnräume. In der Königstraße 49 sind die Wände überzogen mit dreiteiligen Blättern bzw. Blüten, so genannten Trifolien, im Haus Königstraße 57 ist das Obergeschoss raumhoch ausgemalt mit roten Quadern. Um 1500 wurde eine Holzdecke im Koberg 2 mit einer qualitativ hochwertigen Bemalung versehen, wie sie nur einem Wohnraum zukommen kann. Im selben Haus gibt es aus dem späten 15. Jahrhundert eine Wand, überzogen mit grünen Ranken und roten Früchten auf hellem Grund. Um 1600 finden wir im Hause Königstraße 30 einen Raum komplett ausgestattet mit einer Vorhangmalerei. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde es dann Mode, den straßenseitigen Raum im ersten Obergeschoss als Beletage umzubauen, so Mengstraße 4 und 44. Zu dieser Zeit waren die Wände in der Regel verkleidet, die älteren Holzbalkendecken wurden verborgen unter darunter abgehängten stuckierten oder bemalten flachen Decken. |