Akanthus, Barock
Ornamentik
![]() Königstr. 24, St. Annen-Museum, 1699
(Ulrich) |
Akanthus, BarockWährend des Barock, ab ca. 1680 und vor allem um 1700, hat der Akanthus in Lübeck wie auch andernorts seine Blütezeit ("Akanthusbarock"). Die Ranken sind stark und unregelmäßig gefiedert, oft üppige, voluminöse, ausgreifende Voluten. Sie sind malerisch aufgefasst, durch Lichthöhungen und Schatten plastisch wirkend. Oft werden die Ranken mit Früchten und großen Blüten kombiniert. Es gibt unterschiedliche Farbvarianten von rot, grau, ockergelb, grün und weiß. In dieser Zeit wird der Akanthus gern für große Flächen, als vollständige Bemalung von Wänden und Decken verwendet, aber auch als seitliche Begleitung von Kartuschen, die in der Mitte der Deckenfachen angeordnet sind. Er kommt auch in Kirchen vor (St. Jakobi, Westturm).Um 1700/1710 zeigt sich in Lübeck auch eine speziell in deutschen Vorlagestichen seit 1695 auftretende Ausrichtung: Die Blätter sind kurz, mit gekräuseltem Rand, und ergänzt durch dünnstielige andere Blättchen, die einen spielerischen Kontrast zur voluminösen Fülle des Akanthus bilden. Um 1720/30 sind die Blätter dann zunehmend dürr, schmal und sparsam verteilt. Ab ca. 1730 kommen sie nur noch als Element des Laub- und Bandlwerks vor. |