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Diamantquader

Mühlenstr. 66 (Hoffmann)
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Diamantquader
Diamantquader sind quadratische oder rechteckige Steinquader mit diamantartig geschliffenen Seitenflächen, die aus der Fläche bzw. Wandfläche hervortreten. Sie fanden in der Renaissance-Architektur weite Verbreitung.
In der Lübecker Wand- und Deckenmalerei sind imitierte Diamantquader vor allem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts verbreitet.
Es kommen sowohl einzelne vor, z. B. in Kartuschen und an Deckenbalken, als auch ganze Wände mit Reihen von Diamantquadern. Im Gegensatz zu Paneel, Faltwerk und Vorhang wird das Motiv nicht auf den unteren Wandbereich begrenzt. Durch unterschiedliche Farbgebung der Seitenflächen kommt eine plastische Wirkung zustande. Neben der pyramidalen gibt es die stumpfpyramidale Form mit einer farblich abgesetzten Mittelfläche. Diamantquader kommen – dem Steinmaterial getreu - in Grautönen vor, häufiger ist aber eine Kombination von schwarzen und weißen Seitenflächen mit einer roten Mittelfläche. Diese Form ist mehrfarbigen Lübecker Fliesenböden ähnlich, die ebenfalls durch die farbliche Anordnung Dreidimensionalität vortäuschen.
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