Fugen
Ornamentik
![]() Königstr. 57 (Brockow)
|
FugenDurch einzelne oder doppelte Fugenlinien wird eine aus Steinquadern gemauerte Wand vorgetäuscht, während die eigentliche Wand aus Backstein besteht. Die liegenden Quader sind etwa doppelt so lang wie hoch. Ihre Höhe entspricht ungefähr drei Backsteinlagen. Die Imitation einer solchen Steinwand wird auch als Quadermalerei bezeichnet (zu unterscheiden von Diamantquadern).Sie tritt in Lübeck in der Zeit von 1300 bis 1350/60 in Kirchen und Wohnhäusern häufig auf. Zunächst sind es weiße Fugen auf hellgrauem Grund (Koberg 2, Königstr. 30, St. Marien, St. Katharinen), dann rote Fugen auf weißem oder grauem Grund (Fischergrube 20, Königstr. 57, Foto, St. Marien). Doppelte Fugenlinien kommen häufiger vor als einfache (Königstr. 28, Mengstr. 40, St. Katharinen). In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts treten dann alle Formen parallel auf. Die Quadermalerei gehört zu den frühesten Beispielen von dekorativer Wandmalerei in Lübeck, neben den etwas später einsetzenden Fadenranken. |