Grotteske
Ornamentik
An der Untertrave 96 (Gerlitz)
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GrotteskeDie Grotteske bzw. Groteske (von lat. grotta: Höhle) ist ein flächiges, meist flächenfüllendes und symmetrisches Gebilde aus Mischwesen, Puttenköpfen, Tieren, Früchten, Bändern, Ranken und anderen Motiven, die wie schwebend und die Statik negierend über- und nebeneinander gestellt sind. Die frühneuzeitliche Grotteske orientiert sich an antiken Vorbildern. In Deutschland ist sie seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts gebräuchlich. Später wird sie mit anderen, jeweils modernen Ornamentgattungen kombiniert zur Beschlagwerkgrotteske, Schweifwerkgrotteske etc.In der Lübecker Wand- und Deckenmalerei kommen die für die Renaissance typischen hellfarbigen Grottesken auf weißem Grund zwischen 1600 und 1630 vor, so in einem von Leinewebern bewohnten Haus (Langer Lohberg 17) und im Haus des Kaufmanns und Ratsherrn Hans Dorn (An der Untertrave 96, Foto). Grottesken werden auch mit Rollwerk, Beschlag- und Schweifwerk kombiniert (Breite Str. 42). Mischwesen, die den Grottesken entlehnt sind, tauchen später noch in Verbindung mit manieristischem Knorpelwerk und mit barockem Akanthus auf (Jakobikirchhof 1, Engelsgrube 45). |