
Traufenhauszeile in einer Nebenstraße (Foto: Christensen)

Traufenhausreihe im Füchtingshof (Foto: Denkmalpflege Lübeck)

Traufenhaus, Grundriss Erdgeschoss
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Traufenhaus, überwiegend kleine Häuser
Traufenhäuser entstanden bereits im Mittelalter. Ihre Fassaden sind selten aufwendig geschmückt. Strukturell sind sie nicht durchgehend aus Stein erreichtet, sondern sehr häufig in einer Kombination aus Stein und Holz. Man findet sie als Einzelbauten in fast allen Straßen, als Reihenhausanlagen jedoch überwiegend in Neben- bzw. Querstraßen. In diesem Gebäudetyp wurde gewohnt, aber auch handwerklich gearbeitet von Berufsgruppen mit bescheidenem Raumbedarf. Wegen ihrer Dimensionierung und Funktion zieht man in Lübeck die kleinen Giebelhäuser zur Gruppe der Traufenhäuser hinzu.
Viele Traufenhäuser, insbesondere die Anlagen, waren ursprünglich als Mietwohnraum errichtet und wurden erst im Laufe der Jahrhunderte, besonders seit dem 16. und 17. Jahrhundert, in Einzeleigentum überführt.
Traufenhäuser und kleine Giebelhäuser können gelegentlich über Seitenflügel verfügen, größere Dielen, Keller und Speichergeschosse hingegen sind die Ausnahme.
Im Inneren der Traufenhäuser finden wir Ausstattung mit Malerei, eigentumsrechtlich und konstruktiv bedingt nur wenige Funde aus dem Mittelalter, dafür aber eine reiche Überlieferung aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Zahl der Traufenhäuser war immer groß; wegen der Kriegszerstörungen, die vor allem die großen Dielenhäuser betrafen, gibt es sie heute in Lübeck überproportional häufig.
Auch die kleinen Giebelhäuser findet man in der Regel in Neben- und Seitenstraßen.
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