Fadenranke
Ornamentik
![]() Fischergrube 20 (Gerlitz)
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FadenrankeIm 14. und 15. Jahrhundert kommen diese linienartigen, auf dem Grund flächig verteilten Ranken, deren Blüten und Blätter übersichtlich verteilt sind, in Lübeck häufig vor. Neben der Fugenmalerei sind sie die hauptsächliche Ornamentik der Wohnraumwände, soweit die Überlieferung zeigt.Die Ranken selbst sind rotbraun, schwarz oder grün auf weißem oder hellem Grund. Sie verlaufen in senkrecht aufsteigenden parallelen Wellen oder in unregelmäßigen Kurven, auch in Spiralform, immer jedoch ohne Überschneidungen. Sie weisen oft dreiteilige Blätter bzw. blattähnliche Blüten auf, die sogenannten Trifolien, die aus der Buchmalerei des Mittelalters bekannt sind (Fischergrube 20, Foto). Sie kommen auch mit verschiedenen Blütenformen und kleinen einzelnen Blättchen vor: mit lilienartigen Blüten (Dr. Julius-Leber-Str. 56, Burgkirche), mit Rosetten (Mengstr. 21), stempelartigen Rundblüten (Fleischhauerstr. 91-93), breiten Blütenkelchen in Seitenansicht (Königstr. 28) sowie mit traubenartigen Früchten und Blättern, die an Wein erinnern (Königstr. 44, Dr. -Julius-Leber-Str. 32). |