Akanthus, Spätrenaissance
Ornamentik
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Akanthus, SpätrenaissanceIn der Zeit von etwa 1610 bis 1640/50 ist der Akanthus in Lübeck oft mit Grottesken kombiniert bzw. eines ihrer Elemente: Schmale, zungenförmige, an den Enden eingerollte, kaum gefiederte Blätter entspringen volutenförmig einem Kelch, der aus dem Nichts oder aus einem kurzen Stielabschnitt entspringt. Die Blätter wirken im Gegensatz zum älteren Akanthus des 16. Jahrhunderts zart, sind in hellen Farben eher sparsam und übersichtlich auf einem meist weißen Grund verteilt. Charakteristisch sind feine, bogige Linien, die die Kelche wie eine Schnur umwinden. Diese Akanthusform kommt dem Vorbild des klassischen Akanthus - speziell der römischen Kaiserzeit - nahe.In der Zeit des Manierismus, zwischen 1640/50 und 1680, tritt der Akanthus in Lübeck seltener und in veränderter Form auf: voluminöser, in übersichtlicher Volutenform, mit farblich kontrastierenden Blüten und Tieren, und in Verbindung mit Knorpelwerk. |